Geschichte

Eine niederländische Rasse mit einer langen Geschichte

Das Markiesje ist ein holländischer Spaniel, der bereits auf Gemälden zu finden ist, deren Ursprünge bis ins Mittelalter zurückreichen.

Auf diesen war der Spaniel oft dunkel gefärbt mit weißen Abzeichnungen. Sein Name bezieht sich auf Spanien, wo sich viele Hunderassen dieser Art gebildet und geformt hatten. Der Holländische Spaniel ist der Vorläufer einiger niederländischer Rassen, darunter Drentsche Patrijshond, friesischer Wasserhund, Stabijhoun, das Kooikerhondje und das Markiesje (das niederländische Kooikerhondje ist der einzige, der seine Aufgabe über die Jahrhunderte hinweg ausgeführt hat, das Locken von Enten in sog. Koois).

Das Markiesje hatte somit auch die gleichen Vorfahren wie die verschiedenen kontinentalen und britischen Zwergspaniels und war in den Niederlanden des 18. Jahrhunderts ebenso beliebt, wie in England der King Charles Spaniel und in Belgien der Papillon/Phalene.

Hauptsächlich wurden die Spaniels für die Jagd eingesetzt. Die Hunde, die zu klein für die Jagd waren, wurden früher „Frauenhunde“ am Hof (Schoßhunde). Diese „unbrauchbaren“ Jagdhunde, in schwarz oder schwarz/weiß, traf man dann vorwiegend bei Bürgern des gehobenen Stands. Die kleinen spanielartigen Hunde fungierten im Bett als „Wärmekissen“ und hielten das Schlafzimmer ungezieferfrei.

 

Mia van Woerden aus Boornbergum (sie hat auch beim Aufbau der holländischen Smoushondje mitgewirkt) machte sich auf die Suche nach eleganten „Spaniel-ähnlichen“ Hunden.

Mitte der 1970er Jahre erscheinen mehrere Artikel in verschiedenen Hundezeitschriften, in denen Mia van Woerden die Menschen  an der Teilnahme zum Aufbau der Markiesje aufruft. Einige Züchter begangen, sich der Hunderasse, die schon fast in Vergessenheit zu geraten drohte, anzunehmen und gründeten die Interessengemeinschaft Vereniging voor Liefhebbers van het Markiesje.

Anfangs wurde mit Phalène und Papillon gezüchtet und auch der  Cavalier King Charles Spaniel einbezogen.
Alle diese Kreuzungen führten jedoch nicht zum gewünschten Ergebnis.

Am 2. April 1979 wurde der erste Wurf nach einem festgelegten Zuchtplan geboren.
Die Eltern waren Skippy del Campo Albir (auf einem spanischen Campingplatz gefunden) und Barry (wurde in Lelystad gefunden).

Die Suche nach gut aussehnden Exemplaren, mit denen gezüchtet werden kann, gibt es bis heute. Natürlich müssen diese Hunde vorher auf ihre Zuchteignung kontrolliert werden, um zugelassen zu werden.
Das Zuchtprogramm mit der Gruppe von Markiesje-Interessierten führte schließlich zur Gründung des Zuchtvereins (24. Juni 1979):

Vereniging voor liefhebbers van het Markiesje

1980 wurde unter Anleitung von Richterin Jettie Alberts ein Entwurf für einen Rassestandard erstellt und vom Niederländische Züchterverband „Raad van Beheer“ (Dachverband in den Niederlanden, vergleichbar mit dem VDH in Deutschland, dem ÖKV in Österreich oder dem SKG in der Schweiz) genehmigt. Ebenso wurde eine Zuchtordnung erstellt.

Im Oktober 1981 wurde mit der Registrierung der Hunde im Verein begonnen.

1999 erkannte der „Raad van Beheer“  das Markiesje als niederländische Hunderasse an. Das Zuchtbuch wird allerdings bis heute offen gehalten, um weiter Zuchttiere aufzunehmen, die dem Rassenstandard entsprechen, aber noch nicht offiziell registriert sind.

Aus diesem Grund ist eine FCI-Anerkennung der Rasse noch nicht möglich. Das Markiesje wird inoffiziell der Gruppe 9, der Gesellschaftshunde, zugeordnet.