Im Netz findet man häufig, dass Markiesje nicht ins Ausland verkauft werden.
Das war bis vor ein paar Jahren auch richtig. Da das Markiesje noch nicht FCI anerkannt ist und es in anderen Ländern keine der Markiesjesvereniging angeschlossenen Zuchtvereine o.ä. gibt, wollte man die Zuchtbasis im eigenen Land halten.
Möglicherweise gab es auch durch das offene Zuchtbuch und der Seltenheit der Markiesjes auch die Befürchtungen, dass im Ausland „wild drauf los“ produziert wird, nicht mehr nachvollzogen werden kann, was mit den eigenen Markiesjes passiert und ggf. dann bekannte Linien als „Newcommer“ wieder zurück in das Zuchtbuch mit aufgenommen werden.
Mittlerweile sieht das jedoch etwas anders aus. Nachdem zuerst Rüden grenznah vermittelt werden konnten, so dürfen jetzt auch Hündinnen das Land verlassen und eine Grenznähe ist dabei auch nicht mehr wichtig.
Woher kommen die Markiesje in Deutschland?
Es gibt ganz verschiedene Ursprünge der Markiesjes in Deutschland. Neben einigen wenigen, die mit Papieren aus den Niederlanden kommen, haben einige ein Markiesje aus deutscher Zucht. (Bisher ist mir aber kein Wurf bekannt, der über die Markiesjevereniging gezüchtet wurde). Zu den Elterntieren gibt es, je nach Züchter, verschiedene Angaben. Es wurden hier auch mit sogenannten „Lookalikes“ gezüchtet, Hunde, die dem Markiesje sehr ähnlich sehen.
Da die Markiesjesvereniging mit einem offenen Zuchtbuch arbeitet, kommen auch solche Hunde hin und wieder in die Zucht. Allerdings werden diese sorgsam ausgewählt und müssen alle zuchtrelevanten Untersuchungen erfolgreich bestehen und der Nachwuchs bleibt unter Beobachtung.
Berücksichtigt man diesen Umstand, können „Lookalikes“ für deutsche Interessenten eine tolle Alternative sein.
Interessiert man sich für das Markiesje und legt selber nicht so viel Wert auf ein registrierte Markiesje oder möchte einfach nicht so lange warten, so lohnt sich der Blick ins Tierheim oder zum ausländischen Tierschutz. Einige Hunde sehen einem Markiesje zum verwechseln ähnlich und auch solche können ganz wunderbare Hunde sein.
Züchten in Deutschland
Die Zuchtbedingungen haben sich mittlerweile etwas geändert. Hat man ein über die Markiesjesvereniging registriertes Markiesje, so kann mit diesem unter Umständen gezüchtet werden kann. Natürlich muss der Hund alle Voraussetzungen für die Zucht erfüllen und man muss als Züchter sowie Deckrüdenhalter die Zuchtregeln befolgen.
Die daraus entstandenen Welpen erhalten Papiere über den Raad van Beheer und werden in das Register der Markiesjesvereniging eingetragen.
Hat man ein Markiesje zu Hause, das keine Papiere von der Markiesjesvereniging hat, so ist es möglich, dieses ggf. trotzdem zur Zucht zuzulassen.
Newcommer sind in der Zucht sehr wertvoll, gerade um die Zuchtbasis zu erweitern. Allerdings können aus verschiedenen Gründen jedes Jahr nur eine bestimmte Anzahl an Markiesjes als Newcommer zugelassen werden.
Die Entscheidung darüber liegt hier bei der Zuchtkommission der Markiesjesvereniging!
Wenn man daran Interesse hat, kann man eine Email mit Fotos und allen Infos über seinen Hund an die Markiesjesvereniging schicken.
Die Kosten für die Untersuchungen sowie die Anköhrung usw. belaufen sich auf etwa 400,-€.
Da es noch keine mir bekannten Züchter in Deutschland gibt, die mit der Markiesjesvereniging zusammenarbeiten, kann ich nicht sagen, wie die Welpen vermittelt werden. In meinen Augen macht es Sinn, diese ebenfalls über die Interessentenliste zu vermitteln.